In unserer Klinik für Schmerzmedizin behandeln wir Patientinnen und Patienten mit akuten und chronische Schmerzen. Die multimodale Schmerztherapie (MMS) bietet dabei einen interdisziplinären Behandlungsansatz. Die Schmerzpatienten und -patientinnen werden nach einem festgelegten Behandlungsplan betreut, welcher Hand in Hand durch die verschiedenen Fachdisziplinen – Ärzte und Ärztinnen, Physiotheraphie, Pflegepersonal und Psychologen erstellt wird. Der Therapieverlauf wird in interdisziplinären Teamsitzungen regelmässig besprochen und gegebenenfalls angepasst.
Die Schmerztherapie umfasst diverse Behandlungen, mit denen akute und chronische Schmerzen gelindert werden sollen. Das Angebot am Kantonsspital Uri umfasst dabei die schmerzmedizinische Beurteilung und Betreuung von akuten wie chronischen Schmerzen sowie diverse diagnostische und therapeutische Behandlungen.
Mit Schmerzmitteln können die Symptome des Schmerzes gelindert werden.
Neben den Schmerzmitteln können auch sogenannte Adjuvanzien (Co-Analgetika) wie Antidepressiva eingesetzt werden. Diese sollen die Schmerztherapie unterstützen und die psychische Situation von Patienten und Patientinnen positiv beeinflussen oder z.B. Muskelverspannungen lösen. Die Abstimmung der Medikamente machen wir in enger Zusammenarbeit mit Ihrem/Ihrer Hausarzt oder -ärztin , um die Theraphie bestens mit den bereits verschriebenen Medikamenten abzugleichen.
Bei vielen chronischen Schmerzformen wirkt sich Bewegung positiv auf die Schmerzempfindung aus.
So werden in der Schmerztherapie bei Rücken- und Gelenkschmerzen häufig Ausdauersportarten wie Wandern, Walken, Schwimmen oder Radfahren empfohlen. Aber auch ein leichtes Gerätetraining unter physiotherapeutischer Anleitung und das Erlernen von alternativen Bewegungsabläufen wie z.B. in der Rückenschule können sich schmerzlindernd auswirken. Dazu arbeiten wir eng mit unserer Physiotherapie zusammen, welche über das notwendige Know-how verfügt.
Manuelle Medizin, Massagen, Wärme oder Kälteanwendungen sowie Elektrotherapie (TENS) können positive Auswirkungen auf die Schmerzempfindung haben.
So bewirken Manuelle Medizin und Massagen und Wärme eine Entspannung der Muskulatur. Kälte sorgt für eine Minderdurchblutung des Gewebes und kann so auch schmerzlindernd empfunden werden. Bei der Elektrotherapie werden die Muskeln durch elektrische Reize stimuliert. Dies sorgt für eine verbesserte Durchblutung und Entspannung der Muskulatur. Auch die Reizschwelle der Nervenrezeptoren wird durch Stimulation unempfindlicher und es werden körpereigene Endorphine ausgeschüttet.
Die Akupunktur ist ein Teilgebiet der Traditionellen Chinesischen Medizin.
Bei diesem Verfahren werden dünne Nadeln an bestimmten Punkten (Akupunkturpunkte) der Haut gesetzt. Bei bestimmten Schmerzformen wie Kopfschmerzen, Rheuma und Arthrose kann sich Akupunktur positiv auf die Schmerzempfindung auswirken und wird auch teilweise von Krankenkassen übernommen.
Schmerz stellt eine hohe psychische Belastung für den Schmerzpatienten dar. Das stark unangenehme Gefühl führt häufig zu einer permanenten gedanklichen Beschäftigung rund um das Thema Schmerz.
Dieser Umstand begünstigt weitere psychische Probleme wie Angst vor dem Schmerz (Schmerzangst) und Depressionen. Des Weiteren verstärken negative Gefühle die innere Anspannung, was wiederum den Schmerz verstärkt. Um diesen Kreislauf aus Schmerz und Angst zu unterbrechen, ist eine psychische Betreuung in der Schmerztherapie zu empfehlen. Vor allem verhaltenstherapeutische Massnahmen wie kognitive Therapie, Aufmerksamkeitsablenkungen, Selbstfürsorge und Entspannungsübungen (z.B. Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training) sind Teil der psychotherapeutischen Schmerztherapie.
Wenn keine der anderen Schmerztherapieformen Besserung bringt, kann die neurochirurgische Schmerztherapie eine Lösung sein.
In der neurochirurgischen Schmerztherapie steht die chirurgische Trennung von Nervenbahnen zur Unterbrechung der Schmerzweiterleitung an das Gehirn im Vordergrund, zum Beispiel bei einer Trigeminusneuralgie. Dieses Verfahren wird in Zusammenarbeit mit dem Luzerner Kantonsspital angeboten.
Dr. med. Konstantinos Boviatsis
Facharzt für Neurochirurgie und Schmerztherapie SSIPM